Lehrinhalte
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INHALT: Erzähl- und Medienexperimente der Romantik Die Literatur und Poetologie der Romantik liefert eine Konfrontation mit der Aufklärung, die sich nicht einfach gegen aufklärerische Paradigmen stellt, sondern diese vielschichtig und differenziert aufgreift. Dabei sind vor allem folgende Aspekte signifikant: Experimente mit neuen Erzählformen, poetologische Reflexion auf den Status von Literatur und Kunst, Intermedialität (das Verhältnis von Literatur – Musik – Kunst) und die kritische Diskussion religiöser Muster (christliches Mittelalter, Mystik, Mythologie). Im Seminar werden wir verschiedene Medienkonfigurationen wie beispielsweise die Brille, das Perspektiv, den Spiegel, die Camera obscura, die Laterna magica an ausgewählten Texten von Ludwig Tieck, Achim von Arnim, E.T.A. Hoffmann, Clemens Brentano, Joseph von Eichendorff, Novalis und Adalbert von Chamisso analysieren.
ZIELE UND KOMPETENZEN: Das Ziel der Lehrveranstaltung ist es, die Studierenden auf der Grundlage einer literaturhistorischen und kulturologischen Einsicht, der Textanalyseverfahren sowie mithilfe verschiedener methodologischer Ansätze mit den grundlegenden narrativen Texten des 18. und/oder 19. Jahrhunderts bekanntzumachen sowie sie für einen autonomen Gebrauch von gewonnenen Erkenntnissen zu befähigen. Sie liefert Vorkenntnisse in Forschungsarbeit und qualifiziert für jene berufliche Aufgaben, die an die Anwendung von einstudierten wissenschaftlichen Erkenntnissen und Methoden angewiesen sind.
Aneignung, sich mit literarischen Traditionen und Epochen sowie Kultur wissenschaftlich auseinanderzusetzen, ist nicht nur auf dieses Fachgebiet gebunden, sonder kann auch bei den anderen Wissenschaften (Geschichte, Philosophie, Kunstgeschichte, mediale Wissenschaften) angewendet werden.
Studierende:
- erkennen Stile und Merkmale einzelner Epochen;
- können literarische Texte analysieren und über diese auf einem höheren Niveau diskutieren;
- vertiefen die Kompetenz des kritischen Lesens und des Analysierens literarischer, literatur-historischer, literatur-kritischer, literatur-wissenschaftlicher und nicht-literarischer Texte;
- beherrschen selbständiges und kritisches Herantreten an literarische Texte;
- beherrschen selbständiges literaturhistorisches Studium;
- verbinden erworbenes Wissen mit neuen Informationen;
- übertragen erworbene Kompetenzen auf ihre Arbeitsbereiche;
- beleuchten die Verwobenheit und Wechselwirkung verschiedenster literarisch-kultureller, ästhetischer, sozialer und gesellschaftspolitischer Prozesse, die die literarische Kanonbildung beeinflussen;
- durch die Berücksichtigung der kulturellen, sozialen, historischen Kontexte, in denen die Texte entstanden sind, bauen ihre interkulturellen Kompetenzen aus;
- bei der Lektüre der Texte gebrauchen sie einen interdisziplinären Ansatz und verbinden ihre Erkenntnisse mit anderen wissenschaftlichen Disziplinen
LERNERGEBNISSE:
- Einblick in die Höhepunkte deutschsprachiger Narrativik des 19. Jahrhunderts.
- Sensibilisierung für Ideen und Grunderkenntnisse, die literarische Texte vermitteln;
- Einsicht in die Prozesse der Kanonisierung und in die Bedeutung einzelner Autoren und Werke bei der Konstruktion nationaler und individueller Identitäten;
- Sensibilisierung für Prozesse der Inter- und Transkulturalität im 19. Jahrhundert und heute.
- Einsicht in die Verwobenheit und Wechselwirkung verschiedenster literarisch-kultureller, ästhetischer, sozialer und gesellschaftspolitischer Prozesse, verbunden mit der Produktion und Rezeption narrativer Texte des 19. Jahrhunderts einst und heute.
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